UNTERSTÜTZUNG UND ERSTVERSORGUNG VON UKRAINERINNEN UND UKRAINERN IN NÜRNBERG

UNTERSTÜTZUNG UND ERSTVERSORGUNG VON UKRAINERINNEN UND UKRAINERN IN NÜRNBERG

Nürnberg – Auch in Nürnberg ist die Zahl aus der Ukraine Geflüchteter seit Kriegsbeginn vor zwei Wochen stetig gestiegen. Eine verlässliche Schätzung oder gar genaue Zählung der täglich individuell ankommenden Personen ist weder in Nürnberg noch in anderen deutschen Großstädten derzeit möglich.

Generell ist der Freistaat Bayern für die Unterbringung Geflüchteter zuständig. Die Kommunen unterstützen dabei, indem sie Notunterkünfte und Gemeinschaftsunterkünfte bereitstellen. So hat die Stadt Nürnberg bereits am vergangenen Freitag eine städtische Sporthalle als Notunterkunft ausgestattet. Die Verteilung wird über die zentrale Anlaufstelle in Zirndorf organisiert. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer sind außerdem bei Bekannten oder Verwandten privat untergekommen, die ihren Wohnraum mit den Neuankömmlingen teilen.

Auch jenseits persönlicher Bezüge ist die Hilfsbereitschaft der Nürnbergerinnen und Nürnberger sehr groß. Viele bieten privaten Wohnraum an – Gästezimmer und -Betten, leerstehende Wohnungen, Hobbykeller bis zum Schlafplatz auf der Couch.

Über engagiert.nuernberg.de hat die Stadt Nürnberg neben anderen ehrenamtlichen Angeboten auch dazu aufgerufen, private Unterkunftsmöglichkeiten zu übermitteln, die gesammelt wurden. Nach Eröffnung der Erstanlaufstelle im Heilig-Geist-Saal am 2. März 2022 wurden zunächst neben staatlichen Unterbringungsmöglichkeiten auch private Unterkünfte aktiv vermittelt. Dies hat pro Einzelfall zum Teil erhebliche Zeit in Anspruch genommen und war daher angesichts des großen Andrangs vor Ort nicht mehr leistbar. Ein schnelles Hochfahren der öffentlichen Unterbringungskapazitäten war geboten, um allen in zumutbarer Zeit eine Unterkunft anbieten zu können.

Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Ankommenden, oft in großen Familienverbünden und begleitet von ihren Haustieren, viele Fragen und Sorgen mitbringen und mit einer für wenige Tage gesicherten Unterbringung keine Stabilität finden. Zudem waren auch die Gastgeber angesichts zahlreicher rechtlicher, organisatorischer, gesundheitlicher, finanzieller und persönlicher Fragen mit der Begleitung und Betreuung der Gäste zum Teil mehr beansprucht als erwartet und mussten die Unterbringung nach kurzer Zeit wieder aufgeben, sodass die Geflüchteten erneut in der Anlaufstelle vorstellig wurden.

„Wir schätzen das bürgerschaftliche Engagement sehr und halten auch künftig die Unterbringung auf private Initiative für eine wichtige Ergänzung staatlicher Angebote“, betont Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales. „Die individuelle Zuordnung zwischen Gastgeberinnen und Gastgebern und den Ankommenden ist in der Anlaufstelle räumlich und zeitlich nicht zu schaffen. Ziel ist es, dass Anbietende und Geflüchtete direkt von privat zu privat zusammenfinden, so können die Bedarfe und Möglichkeiten zusammengebracht werden. Wir setzen dafür auf eine digitale, mehrsprachige Lösung und stehen hierfür in Kontakt mit der Augsburger Digitalfabrik Tür an Tür, die 2016 für uns die mehrsprachige Integreat-App an den Start gebracht hat. Unter privatunterkunft.nuernberg.de können Privatpersonen ab sofort ihre Unterkunftsangebote machen. Anfang kommender Woche wird es dann unter privatunterkunftsangebote.nuernberg.de den Suchenden möglich sein, auf diese Angebote zuzugreifen.“

Wer bereits ein Unterkunftsangebot gemacht hat, muss dieses nachträglich selbst auf der neuen Plattform eintragen. Die Stadt bittet dafür um Verständnis.

„Wir bitten die Gastgebenden, sich im Vorfeld zu überlegen, für wie lange sie die Unterbringung bereitstellen und welche persönliche Begleitung sie leisten können“, so Elisabeth Ries weiter. „Auch wer eine so intensive Betreuung nicht möglich machen kann, hat in Zukunft viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen, sei es in Unterstützerkreisen um neue Gemeinschaftsunterkünfte, in der Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Familien, beim Deutschlernen oder bei Sport und Freizeit. Wenn Sie sich für den Newsletter von Nürnberg engagiert anmelden, erhalten Sie regelmäßig Informationen über Einsatzmöglichkeiten.“

Mit Hochdruck werden durch die Regierung von Mittelfranken und das Sozialamt Unterkünfte akquiriert. Bis 11. März wurden 247 Menschen aus der Ukraine in städtischen Gemeinschaftsunterkünften aufgenommen, Notunterbringung ist hier nicht mitgerechnet. Außerdem haben bis Freitag, 11. März (11.30 Uhr) 776 Personen, die auf dem ein oder anderen Weg privat untergekommen sind, einen Antrag auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz gestellt. Die Auszahlung der Geldleistungen ist ebenfalls bereits angelaufen.

Seit Kriegsausbruch haben sich bis zum 11. März 2022, insgesamt 1112 Ukrainerinnen und Ukrainer in Nürnberg amtlich gemeldet.

 

Quelle: Stadt Nürnberg – Presseamt

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