NÜRNBERG ÖFFNET SCHULEN UND KITAS WIEDER – ZUMINDEST FÜR EINE WOCHE

Nürnberg – Die Stadt Nürnberg hat entschieden, dass die Grund- und Förderschulen sowie die Abschlussklassen an weiteren Schulen und auch die Kindertageseinrichtungen ab Montag, 1. März 2021, für die kommende Woche wieder geöffnet werden.

Die Führungsgruppe Katastrophenschutz, in der die Stadtspitze und zahlreiche weitere Fachleute vertreten sind, hält die Infektionslage auf kurze Sicht für so stabil und vertraut auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket, dass eine Rückkehr zum Wechselunterricht in den genannten Schulbereichen und zum eingeschränkten Regelbetrieb in den Kitas wieder möglich ist. Gegen Ende der nächsten Woche wird dann wieder entschieden, wie es in der darauffolgenden Woche weitergeht.

„Uns ist die Entscheidung zu den Schließungen von Schulen und Kitas zu Beginn dieser Woche aus Infektionsschutzgründen nicht leichtgefallen. Die vielen Reaktionen gerade auch von Eltern und Kindern haben uns gezeigt, dass eine Rückkehr zum Präsenzunterricht und zur Betreuung in den Einrichtungen für eine gewisse Normalisierung des Alltags enorm wichtig ist. Weil sich mittlerweile die Infektionslage in Nürnberg zumindest vorerst stabilisiert hat und weil wir zwischenzeitlich eine Test-Strategie für Lehrkräfte, Kita-Personal und auch für Schülerinnen und Schüler haben, weil nun auch die Möglichkeit besteht, Lehrerinnen und Lehrer aus Grund- und Förderschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher aus Kitas impfen zu lassen, haben wir uns zu einer Öffnung von Schulen und Kindertageseinrichtungen entschlossen“, erklärt Oberbürgermeister Marcus König. „Wir sind alle erleichtert, diesen Schritt gehen zu können.“

„Der erhebliche Anstieg der Fallzahlen am vergangenen Wochenende hat sich zum Glück nicht fortgesetzt. Wir sehen im Moment eine Pendelbewegung um den Sieben-Tage-Inzidenzwert von 100. In Kombination mit den umfangreichen Schutzmaßnahmen und dem Ausbau der Testkapazitäten können wir nun eine Öffnung für die nächste Woche ermöglichen“, betont Gesundheitsreferentin Britta Walthelm. Sie mahnt aber auch: „Es gilt jedoch weiter wachsam zu sein, denn die Verbreitung der deutlich ansteckenderen Virus-Mutationen, die mittlerweile über 20 Prozent der neuen Corona-Fälle ausmachen, wird voraussichtlich bis Ostern die Corona-Fallzahlen steigen lassen.“

Schulen
Ab Montag (1. März 2021) gehen folgende Schülergruppen wieder in den Präsenz- bzw. Wechselunterricht:

alle Grundschülerinnen und -schüler
alle Förderschülerinnen und -schüler
die Abschlussklassen der weiterführenden und beruflichen Schulen.
Maßgeblich hierbei ist die Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Meter. Zudem wird den Schülerinnen und Schülern das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes empfohlen. Eine Notbetreuung wird weiterhin angeboten, solange dies personell und räumlich umsetzbar ist.

Schulreferentin Cornelia Trinkl ist erleichtert: „Ich bin froh, dass der aktuelle Trend eine Öffnung der Schulen erlaubt und die Schulfamilien damit zumindest für die nächste Woche Planungssicherheit haben. Die soziale Begegnung in der Schule ist für alle Schülerinnen und Schüler enorm wichtig. Am meisten freuen sie sich doch auf ihre Freunde, Klassenkameraden und auf die Lehrkräfte. In den vergangenen Monaten haben unsere Nürnberger Schulen gezeigt, dass der Ort des Lernens nur bedingt an die Schule gebunden sein muss. Insgesamt wünsche ich mir daher beim Schulbetrieb mehr Flexibilität für die Schulen.“

Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie Schülerinnen und Schüler haben seit vergangener Woche die Möglichkeit, sich freiwillig und kostenlos mittels eines Antigen-Tests auf Covid-19 testen zu lassen. Zusätzliche Testkapazitäten am Standort des BRK in der Nunnenbeckstraße 47 wurden hierfür hochgefahren. Hier erhalten Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen ein Testangebot.

Daneben soll es ein dezentrales Testangebot an der jeweiligen Schule geben. Dazu sind heute Morgen bereits 96 000 Schnelltests in Nürnberg eingetroffen. Die Testungen werden derzeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie den Hilfsorganisationen vorbereitet. Schülerinnen und Schüler benötigen hierfür eine unterschriebene Einwilligungserklärung der Erziehungsberechtigen und das Infoblatt „COVID-19 Isolation von Personen, die mit einem Antigen-Schnelltest positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden“ sowie gegebenenfalls eine Schulbestätigung. Die Dokumente sind an der Schule und hier abrufbar: http://go.nuernberg.de/75ffa969.

Derzeit wird intensiv an einem Konzept zur Impf-Priorisierung für Lehrkräfte gearbeitet. Dazu erhalten werden zeitnah genauere Informationen an die Schulen erfolgen.

Die Stadt Nürnberg hat als Sachaufwandsträger über 4 000 CO²-Ampeln für die Unterrichtsräume, etwa 500 Desinfektions-Säulen sowie 280 Raumluftreinigungsgeräte angeschafft. Neben der Regelreinigung werden zusätzlich täglich die Handkontaktflächen gereinigt.

Kitas
Ab Montag (1. März 2021) wechseln die Nürnberger Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen wieder von der Notbetreuung in den eingeschränkten Regelbetrieb, dies bedeutet, dass alle Kinder wieder ihre Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflegestelle besuchen dürfen. In analoger Anwendung der Regelungen zu Schulen und in Absprache mit den Aufsichtsbehörden kann aufgrund der um den Sieben-Tage-Inzidenzwert von 100 pendelnden Werte am eingeschränkten Regelbetrieb der Einrichtungen festgehalten werden.

Auch im eingeschränkten Regelbetrieb gelten weiterhin klare Schutz- und Hygienevorgaben entsprechend der Rahmenhygienepläne für Kinderbetreuung und Heilpädagogische Tagesstätten. Beispielsweise müssen die Kinder weiterhin in festen Gruppen betreut werden. Hinzukommt die klare Empfehlung für die Beschäftigten, medizinische Masken zu tragen. Weitere Details und Regelungen zum eingeschränkten Regelbetrieb erfahren Eltern bei ihrem Träger beziehungsweise ihrer Einrichtung.

Die Öffnung der Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege wird mit regelmäßigen Reihentests der Kita-Fachkräfte begleitet. Diese erfolgen entweder in Kooperation mit nahe gelegenen Schulen, mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten oder im städtischen Testzentrum.

Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) empfiehlt den Eltern im Interesse des Infektionsschutzes auch weiterhin, möglichst vom Besuch der Kindertageseinrichtungen und Tagespflegestellen abzusehen, so sie die Betreuung und Bildung ihrer Kinder auch auf andere Weise sicherstellen können. Die Eltern leisten damit einen wertvollen Beitrag dazu, Kontakte auch im Bereich der Kindertagesbetreuung auf das notwendige Maß zu reduzieren. Als Ausgleich hat der Freistaat Bayern angekündigt, dass Einrichtungen auch im März eine pauschale Erstattung erhalten sollen, wenn Kinder die Einrichtung gar nicht beziehungsweise bis maximal fünf Tage besuchen und Einrichtungen in diesen Fällen auf Elternbeiträge verzichten. Details der Regelungen liegen noch nicht vor, Eltern werden zu gegebener Zeit durch ihre Träger beziehungsweise Einrichtungen informiert.

OB-Appell zur Vorsicht und zum Impfen
Oberbürgermeister Marcus König mahnt weiterhin zu Vorsicht und Umsicht. „Corona ist nicht weg. Im Gegenteil: Die Virus-Mutationen sind sehr viel ansteckender. Wir müssen weiterhin sehr vorsichtig sein. Meiden Sie Kontakte. Achten Sie auf die Hygieneregeln und halten Abstand, tragen Sie eine Maske und waschen beziehungsweise desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände. Beachten Sie die Nies-Etikette.“ Die Unternehmen fordert der OB auf, großzügig die Möglichkeit des Homeoffice zu nutzen. „Es ist eben noch nicht vorbei, so sehr wir uns alle das wünschen. Nur gemeinsam können wir die Pandemie überwinden.“

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