MOSAIK JUGENDPREIS 2021

MOSAIK JUGENDPREIS 2021

Die Preisträgerinnen und Preisträger des „Mosaik Jugendpreises – Mit Vielfalt gegen Rassismus“ 2021 stehen fest. Insgesamt fünf Projekte, vier davon aus Nürnberg, dürfen sich über eine Auszeichnung freuen. Am Sonntag, 21. März 2021, dem internationalen Tag gegen Rassismus, werden die Stadt München und die Stadt Nürnberg gemeinsam in einer digitalen Veranstaltung den „Mosaik-Jugendpreis“ verleihen.

Das Preisgeld von insgesamt 9 000 Euro wird je zur Hälfte durch beide Städte finanziert. Geehrt werden folgende Projekte und Aktionen: „Silent Protest – Nein zu Rassismus!“ und „Jüdische Wege gehen“ aus Nürnberg sowie das Projekt „Queer*Yourope“ aus München. Außerdem erhalten zwei weitere Projekte an Nürnberger Schulen eine Anerkennung für ihre Arbeit gegen Diskriminierung.

„Von den insgesamt elf Bewerbungen um den Preis dieses Jahr kamen acht aus Nürnberg“, berichtet Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. „Die Bewerbungen spiegeln auch das große zivilgesellschaftliche Engagement im Bereich der Menschenrechte in unserer Stadt wider. Viele junge Menschen leisten hier einen wertvollen und notwendigen Beitrag gegen Rassismus – darauf können wir sehr stolz sein.“

Die Gewinnerprojekte im Überblick

1. Platz: „Silent Protest – Nein zu Rassismus!“, Nürnberg:
Der erste Platz mit einem Preisgeld von 5 000 Euro geht an „Silent Protest – Nein zu Rassismus!“ der Black Community Foundation Nürnberg, ein Kollektiv junger Black, Indigenous und People of Color (BiPOC)-Aktivistinnen und Aktivisten, die sich für eine Gesellschaft ohne Rassismus einsetzen. Sie organisierten im Juni 2020 nach der Ermordung des Afro-Amerikaners George Floyd durch einen Polizeibeamten aus Solidarität mit den Opfern rassistischer Gewalt einen stillen Protest in Nürnberg, an dem 5 000 Menschen teilnahmen. Außerdem arbeiten sie an diversen anderen Projekten, um nachhaltige Aufklärungsarbeit gegen Rassismus zu leisten.

2. Platz: „Jüdische Wege gehen“, Nürnberg:
Der zweite Platz mit einem Preisgeld von 2 000 Euro geht an das Projekt „Jüdische Wege gehen“. In Nürnberg und Erlangen haben Studierende der Didaktik der Geschichte eine selbsterklärende App eingerichtet, um jüdische Geschichte eigenständig ergehbar zu machen. Die App ist aufgebaut wie eine virtuelle Schnitzeljagd und bisher in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Lokale Quellen der Stadtarchive Nürnberg und Erlangen, Zeitzeugnisse, historisches Bildmaterial und ein Videointerview mit einem ehemaligen Schüler des Melanchthon-Gymnasiums Nürnberg lassen jüdisches Erbe und jüdisches Leben im Stadtbild lebendig werden. Stopps auf der Stadttour sind zum Beispiel Stolpersteine, die Plätze der zerstörten Synagogen und die zentrale Gedenkstelle für die Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“.

3. Platz: „Queer*Yourope“, München:
Der dritte Preis geht mit einem Preisgeld von 1 000 Euro an das Projekt Queer*Yourope, das Münchner Jugendliche unterstützt, die sowohl von Rassismus als auch von LGBTI*-Diskriminierung betroffen sind. Queer*Yourope bietet ihnen Unterstützung und einen Raum für Empowerment und eigeninitiiertes Handeln. Die Jugendlichen können sich austauschen, gegenseitig stärken und vernetzen. Das Angebot besteht aus niederschwelligen Maßnahmen (zum Beispiel queerer Stadtrundgang), qualifizierten Bildungsmaßnahmen (zum Beispiel rassismuskritische Workshops), Bildungsreisen, Queer Café (wöchentlicher Begegnungsort) und dem Beratungsangebot durch queere Pädagoginnen und Pädagogen of Color.

Außerdem erhält die Filmproduktion „Die Nürnberger Stadtquerulanten“, eine Aktualisierung des Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ der Theatergruppe der Mittelschule der Wilhelm-Löhe-Schule, als Anerkennung für ihr Engagement gegen Diskriminierung 500 Euro. In Analogie zum Gebrüder Grimm‘schen Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ produzieren die Schülerinnen und Schüler einen Film, dessen Drehbuch sie selbst verfasst haben. Die im Märchen vorkommenden Tiere werden ersetzt durch Menschen, die aufgrund verschiedener Merkmale ausgegrenzt werden. Die inhaltliche und formale Gestaltung des Projekts liegt in den Händen der Schülerinnen und Schüler.

Auch die Nürnberger Scharrerschule erhält für ihr Projekt „Kick fair für Menschenrechte – Fairplay-Straßenfußball“ eine Anerkennung in Höhe von 500 Euro. Mit Fair-Play-Aktionen und Straßenfußball setzt sich die „Schule für Menschenrechte“ für Fairness, Respekt, Integration und Toleranz ein. Durch das gemeinsame Fußballspielen werden jüngere und ältere Schülerinnen und Schüler zusammengebracht und trainieren gegenseitige Rücksichtnahme, Regeleinhaltung und Respekt. Im Fokus steht nicht die Einzelleistung oder das Gewinnen, sondern ein faires Miteinander und Spaß am gemeinsamen Spiel.

Über Mosaik Jugendpreis

Der Mosaik Jugendpreis wurde im Gedenken an die bayerischen Opfer der rechtsextremen terroristischen Vereinigungen „Nationalsozialistischer Untergrund“ ins Leben gerufen und zum ersten Mal im Jahr 2015 vergeben. Der Preis zeichnet Jugendprojekte aus, die sich gegen alltäglichen Rassismus und für einen respektvollen Umgang aller Menschen einsetzen sowie interkulturellen Dialog fördern. Er wird jährlich von den beiden Städten Nürnberg und München verliehen und ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert. Der Preis soll insbesondere einen Beitrag zur Prävention leisten und damit die bisherige interkulturelle und antirassistische Arbeit ergänzen.

Weitere Informationen zum Preis sind zu finden unter:
https://www.nuernberg.de/internet/menschenrechte/mosaik_jugendpreis.html

 

Autor: Magazin RESONANZ 

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