Es war keine Urlaubsreise, die Albrecht Dürer 1520 in die Niederlande unternahm. Nicht zuletzt ökonomische Gründe führen ihn für ein Jahr in den Norden, denn nach dem Tod seines wichtigsten Gönners Kaiser Maximilian suchte Dürer die Nähe zu dessen Nachfolger Karl V. Seine Druckgrafiken dienten dem Nürnberger Künstler unterwegs als Zahlungsmittel. Mit einer Auswahl dieser Werke feiern die Tiroler Landesmuseen nun das längst vergangene Zeitalter liquider Kunst. Von 21. Mai bis 5. September 2021 ist die Sammlungspräsentation „Druckgrafik als Wegzehrung. Dürers Reise in die Niederlande“ der Grafischen Sammlung im Ferdinandeum zu sehen.
Liquide Kunst – Kunstwerke als Zahlungsmittel
Dass wir die Namen der Werke kennen, die ihnen Dürer einst gegeben hat und die bis heute verwendet werden, ist nicht zuletzt dem Tagebuch seiner Reise in die Niederlande zu verdanken. Die Begegnungen sowie die Route, die Einnahmen und Ausgaben der Reise dokumentierte Nürnberger akribisch in einem Reisetagebuch. Wie sich den Aufzeichnungen entnehmen lässt, zählen auch zahlreiche Abzüge seines druckgrafischen Gesamtwerks zu Dürers Reisegepäck. Diese dienten nicht nur als Geschenke und Tauschware, sondern halfen durch ihren Verkauf auch dabei, die Reisekasse aufzufüllen. Selbst dort, wo bischöfliche Zollbriefe keine Wirkung mehr zeigen, werden die mit Dürers Monogramm beglaubigten Druckgrafiken noch als Zahlungsmittel akzeptiert.
Sammlungspräsentation „DRUCKGRAFIK ALS WEGZEHRUNG. DÜRERS REISE IN DIE NIEDERLANDE“
Wo? Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Wann? 21.5.2021 – 5.9.2021
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